Am 5. Juni 2025 wurde in der Gemeinde Bollingstedt (Kreis Schleswig-Flensburg) der derzeit größte Batteriespeicher Norddeutschlands feierlich in Betrieb genommen. Das Projekt der eco stor GmbH mit einer Speicherkapazität von 238 MWh und einer Leistung von 103,5 MW wird künftig einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Umsetzung der Energiewende leisten.
Wir haben das Vorhaben seit dem ersten Kontakt des Investors im Jahr 2021 begleitet – zunächst mit dem Ziel, einen Standort für einen kleineren Speicher im Gewerbepark Schleswig-Schuby zu finden. Da dieses Vorhaben dort nicht realisierbar war, haben wir im Rahmen einer Standortprüfung die Fläche in Bollingstedt identifiziert und mit der Gemeinde abgestimmt. In der Folge wurden gemeinsam mit Kommune, Amt und Kreis die baurechtlichen und planerischen Voraussetzungen geschaffen, sodass das Projekt zügig weiterentwickelt werden konnte.
Ein zentraler Aspekt war von Anfang an die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen für die Gemeinde. Da Stromspeicher in der Regel keine dauerhaften Arbeitsplätze vor Ort schaffen, haben wir die potenziellen Gewerbesteuereffekte analysiert und der Gemeinde gegenüber transparent dargestellt – es werden 90 % der anfallenden Gewerbesteuern in Bollingstedt abgeführt.
Auch auf städtebaulicher Ebene bringt das Projekt Impulse: Ein bereits bestehender, bislang ungenutzter Bebauungsplan konnte aktiviert und damit ein neues Gewerbegebiet erschlossen werden. In diesem Zusammenhang können wir auch weitere gewerbliche Ansiedlungsinteressenten beraten.
Darüber hinaus haben wir technische Fragestellungen im Umfeld des Projekts abgestimmt, etwa zu Netzanschlüssen, zum Zusammenspiel mit benachbarten Betrieben oder zur baurechtlichen Einordnung. Ein Fördermittelabgleich mit relevanten Institutionen ergab, dass das Vorhaben trotz Innovationscharakter nicht förderfähig war – das gesamte Investitionsvolumen wurde daher vollständig durch den Investor getragen.
Die Einweihung des Speichers wurde begleitet durch Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt bezeichnete das Projekt als „Multitalent für Netzstabilität, Preisentlastung und Versorgungssicherheit“.
Wir freuen uns, dass wir die Entwicklung dieses Projekts über mehrere Jahre begleiten konnten – und dass es in der Region Wirkung entfalten wird: wirtschaftlich, strukturell und im Sinne einer nachhaltigen Energiezukunft.